Adalimumab ist ein biotechnologisch hergestellter Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper. Es richtet sich gezielt gegen den Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α), ein Zytokin, das eine zentrale Rolle bei Entzündungsprozessen im Körper spielt. Adalimumab wird zur Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen eingesetzt, darunter rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Psoriasis und Acne inversa.

Wirkmechanismus von Adalimumab
Adalimumab bindet spezifisch an TNF-α und neutralisiert dessen Wirkung. TNF-α ist ein entzündungsförderndes Molekül, das bei vielen Autoimmunerkrankungen in erhöhter Konzentration vorliegt und eine übermäßige Entzündungsreaktion auslöst. Durch die Hemmung von TNF-α reduziert Adalimumab die Entzündungsreaktion und kann so die Symptome der Erkrankung lindern.

Anwendung von Adalimumab
Adalimumab wird subkutan (unter die Haut) injiziert. Die Dosierung und Häufigkeit der Injektionen hängen von der behandelten Erkrankung und dem individuellen Ansprechen des Patienten oder der Patientin ab. In der Regel erfolgt die Behandlung unter Anleitung eines Facharztes. Die Patienten und Patientinnen werden geschult, wie sie sich das Medikament selbst injizieren können.

Wichtige Aspekte und Vorsichtsmaßnahmen
Überwachung: Vor Beginn der Therapie mit Adalimumab sollten Patienten und Patientinnen auf das Vorhandensein von Infektionen getestet werden, insbesondere auf Tuberkulose. Während der Behandlung ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Immunstatus: Adalimumab kann das Immunsystem schwächen, wodurch das Risiko für Infektionen steigt. Patienten und Patientinnen sollten darauf achten, Symptome von Infektionen wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden sofort ihrem Arzt oder ihrer Ärztin zu melden.
Impfungen: Lebendimpfstoffe sollten während der Behandlung mit Adalimumab vermieden werden, da das Medikament das Immunsystem beeinflussen kann.

Risiken und Nebenwirkungen
Wie bei allen Medikamenten kann auch Adalimumab Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten gehören:
Reaktionen an der Injektionsstelle: Rötung, Schwellung oder Juckreiz können auftreten.
Infektionen: Da Adalimumab das Immunsystem schwächt, besteht ein erhöhtes Risiko für bakterielle, virale und Pilzinfektionen.
Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen können schwere allergische Reaktionen auftreten, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordern.
Erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen: Eine langfristige Behandlung mit TNF-α-Inhibitoren wie Adalimumab kann das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, einschließlich Lymphome, erhöhen.

Bezug zu Acne inversa
Adalimumab ist das erste zugelassene Biologikum zur Behandlung von Acne inversa – insbesondere bei mittelschweren bis schweren Formen, die nicht ausreichend auf konventionelle Therapien ansprechen. Die Wirksamkeit von Adalimumab bei Acne inversa beruht auf seiner Fähigkeit, die entzündlichen Prozesse zu unterdrücken, die der Entstehung von Abszessen und Fisteln zugrunde liegen.

Zusammenfassend ist Adalimumab ein wirksames Medikament zur Behandlung von Acne inversa – insbesondere bei Patienten und Patientinnen, bei denen andere Therapien nicht ausreichend anspringen. Dennoch sollte die Entscheidung zur Therapie mit Adalimumab sorgfältig abgewogen werden, da die möglichen Risiken und Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen sind. Eine enge Überwachung durch den behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin ist essenziell, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten.